17. Sep 2023

Tag der lebendigen Traditionen – Das Finale

Tag der lebendigen Traditionen - Das Finale

NEU – NEU – NEU: Das Programmheftli ist da! Hier könnt ihr reingucken:
Tag der lebendigen Traditionen 17.09.2023 Programmheft

Programmübersicht
15.00 Uhr: Bühnenstück
«Dr Churz, dr Schlungg und dr Böös» von Johanna Heusser
16.00 Uhr: Offenes Tanzen
Mit Tanzillus.ch & der Schwyzerörgeli-Grossformation Tschoppehof
17.00 Uhr: Festbeginn
Einzug Musikvereine & Fahnendelegationen, Musik, faire Schnupfsprüche, Gespräche, Übergabe Forderungen Strukturentwicklungsprozess, Bändertanz
18.45 Uhr: Freies Tanzen für alle
Mit Musik von Evelyn & Kristina Brunner, SULP, Bait Jaffe und Michael Zisman
ca. 20.30 Uhr:
Ende Anlass

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Seit 2019 hat der «Tag der lebendigen Traditionen» Aktive aus dem Baselbieter Brauchtum zum jährlichen Austausch auf das Landgut Castelen in Augusta Raurica geladen. Der Strukturprozess #minitraditionläbt ermöglichte als Treffpunkt und Plattform eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Vereinswesen und der Laienkultur im Kanton Basel-Landschaft. Am Sonntag, 17. September 2023 findet der fünfjährige Prozess, der schweizweit Pilotcharakter besitzt, mit einem bunten und vielseitig besetzten Programm seinen Abschluss, bevor die Arbeit in anderer Form, in den Vereinen, Verbänden und vor Ort in den Gemeinden, weitergehen kann. Die Besucherinnen und Besucher können sich auf viel Musik, einen internationalen Bändertanz, faire Schnupfsprüche, offenes Tanzen für alle und vieles mehr freuen. Im Rahmen des Programms überreichen ausserdem die Vertreterinnen und Vertreter aus den Trägerschaften der lebendigen Traditionen ihre in den letzten fünf Jahren erarbeiteten Forderungen an den Landrat und die Regierung. Gross und Klein und alle, denen die Vereine am Herzen liegen, sind zum gemeinsamen Feiern im Römischen Theater von Augusta Raurica eingeladen.

Der Tag beginnt um 15 Uhr mit dem Bühnenstück «Dr Churz, dr Schlungg und dr Böös» der Tänzerin, Choreographin und Theaterschaffenden Johanna Heusser. Ab 16 Uhr lädt die Schwyzerörgeli-Grossformation Tschoppehof mit Tanzillus.ch zum freien Tanz ein. Ab 17 Uhr wird auf der Bühne des Römischen Theaters das Vereinswesen der Region gefeiert. Nach dem Einzug der Musikvereine mit ihren Fahnen, sorgen Evelyn & Kristina Brunner, SULP, Bait Jaffe und Michael Zisman für musikalische Höhepunkte zwischen Tradition und Moderne. Die Slam-Poeten und -Poetinnen Gina Walter, Valerio Moser, Sarah Altenaichinger und Sven Hirsbrunner wagen sich zusammen mit Laien an die Kunst der Schnupfsprüche. Dazu gibt es Gespräche mit Regierungspräsidentin Monica Gschwind, dem Leiter der Stabsstelle Nachhaltigkeit ESAF 2022, Philipp Schoch, sowie Myriam Schleiss vom Bundesamt für Kultur und die Übergabe der Forderungen aus dem Strukturprozess #minitraditionläbt.
Moderiert wird das grosse Fest von Shqipe Sylejmani und Dominik Muheim. Die Uraufführung des bunten Bändertanzes zum Abschluss der Darbietungen bildet den Auftakt für das offene Tanzen und lässt den Tag der lebendigen Traditionen voller Bewegung und Begegnung ausklingen.

Der Eintritt ist frei, die Buvette beim Theater ist geöffnet. Für Gross und Klein und alle, denen die Vereine am Herzen liegen, gilt:
Auf ins Theater Augusta Raurica! #minitraditionläbt

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Detaillierte Programmübersicht
15.00 Uhr: Bühnenstück rund ums Schwingen
«Dr Churz, dr Schlungg und dr Böös» von Johanna Heusser
2022 fand das Eidgenössische Schwing und Älplerfest erstmals im Baselbiet statt. Der Schweizer Nationalsport wird in seiner Inszenierung häufig mit konservativen Werten verknüpft. Das in Koproduktion mit dem ROXY Birsfelden entstandene Stück «Dr Churz, dr Schlungg und dr Böös» der Tänzerin, Choreographin und Theaterschaffenden Johanna Heusser näherte sich dem Schwingen im Vorfeld des ESAF mit Faszination und Skepsis. Es macht sich das Bewegungsmaterial und die Rituale des Sports mit zwei Tänzern zu eigen, um Körper- und Geschlechterbilder kritisch und humorvoll zu verhandeln.

Konzept und Choreographie: Johanna Sofia Heusser, Performance: David Speiser, Julian Voneschen, Dramaturgie: Fiona Schreier, Produktion: Maxine Devaud, Oh LaLa Productions, Szenographie, Ton, Licht, Video und Technische Leitung: Marc Vilanova, Technische Leitung: Max Windisch-Spoerk, Licht, Video: Robert Meyer, Kostüme: Diana Amann, Outside Eye: Stephan Stock, Selina Beghetto, Kulturjournalist: Linus Schöpfer, Realisation: Verein Landholz, Fotographie: Hitzigraphy

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ab 16.00 Uhr: Musik und freies Tanzen
Schwyzerörgeli-Grossformation Tschoppehof und Tanzillus.ch
Unter der Leitung von Simon Dettwiler spielt die Schwyzerörgeli-Grossformation Tschoppehof traditionelle, urchige Volksmusik vorwiegend im Berner Stil. Das Repertoire bietet abwechslungsreiche Unterhaltung, lüpfige Tanzmusik und Volkslieder. Die Mitglieder der SGF Tschoppehof pflegen ihr Hobby mit grosser Freude und ganz nach dem Motto ihres CD-Titels: «No lang nid gnue mit uf und zue»!
Zusammen mit Tanzillus.ch, dem (hochansteckenden) Volkstanz-Projekt der Schweizerischen Trachtenvereinigung, laden sie schon vor dem offiziellen Festprogramm zum offenen Tanzen ein.

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ab 17.00 Uhr: Festprogramm
Musikverband beider Basel / Musikverein Sissach
Der Musikverband beider Basel hat rund siebzig Mitgliedsvereine. Sie pflegen ein breites musikalisches Repertoire, das von Originalkompositionen über Arrangements zeitgenössischer Musik bis hin zu den traditionellen Märschen reicht. Mit dem Einzug des Musikvereins Sissach und dem Empfang der Vereine mit mehr als 20 Fahnendelegationen und dem Kantonsfähnrich eröffnet der Musikverband das offizielle Festprogramm.

Evelyn & Kristina Brunner
Witzig, tänzerisch, melancholisch,vertraut und doch überraschend. Am besten verabschiedet man sich von den musikalischen Vorstellungen, die man normalerweise mit dem Schwyzerörgeli, dem Cello und Kontrabass verknüpft. Die Musikerinnen Evelyn und Kristina Brunner wechseln souverän zwischen den Instrumenten und kreieren dabei einen einzigartigen Sound, der in der Volksmusik wurzelt und sich von vielen anderen Stilrichtungen inspirieren lässt. Nach dem Tag der lebendigen Traditionen werden die beiden Schwestern ein Musikstück zum Erlebten komponieren.

SULP
Improvisationslust und Verspieltheit treffen auf standfeste Dreiklänge, währschafte Volkstanzmusik mischt sich mit sentimentalen oder eigenwilligen Melodien, wenn SULP aufspielen. Beim Trio um Hannes Fankhauser (Kontrabass, Tuba, Alphorn), Simon Dettwiler (Schwyzerörgeli) und Matthias Gubler (Sopran- und Tenorsaxophon) ist der Name Programm: SwissUrbanLändlerPassion – musikalische Versiertheit, grosses Repertoire und jede Menge Liebe und Leidenschaft für die (Volks-)musik. 

Bait Jaffe
1993 wurde Bait Jaffe durch Sascha und David Schönhaus gegründet und gehört seit Jahren zu den bekanntesten Klezmerbands Europas. Sascha Schönhaus (Saxofon, C-Klarinette), Andreas Wäldele (Violine, Mandoline), Niculin Christen (Klavier, Akkordeon) und David Schönhaus (Kontrabass) verbinden in ihrem Sound die Tradition der jüdischen Musik und einen Aufbruch in neue musikalische Welten und verströmen auch in ihrem dreissigsten Bandjahr grosse Spielfreude und unglaubliche Energie.

Michael Zisman
Michael Zisman gilt weit über die Landesgrenzen hinaus als einer der grossen Bandeon-Spieler. Aufgewachsen mit der argentinischen Tango-Musik, entwickelte er sein Spiel, das den Tango natürlich und unangestrengt, sowohl in seiner melancholischen als auch feurigen Stimmung interpretiert. Nach einem längeren Aufenthalt in Argentinien und seinem Jazz-Studium in Bern kam er in Kontakt mit der Jazz-Szene und arbeitete mit renommierten Künstlern von Chick Corea, Al Di Meola, Billy Cobham, Daniel Piazzolla, Giora Feidman bis Marc Sway. Ob Tango oder Straight-Ahead-Jazz: Michael Zisman geniesst den Kontrast zwischen Tradition und Innovation und überschreitet immer wieder deren Grenzen. Er bereichert so beide musikalischen Sparten fast wie ein Bandoneon-Pionier und schenkt einem breiten Publikum das Beste aus beiden Welten. 

Faire Schnupfsprüche
Die Tradition des Schnupfens wurde am ESAF 2022 lustvoll praktiziert. Eine Gruppe von bekannten Slam-Poetry-Künstlerinnen und -Künstlern hat sich zusammen mit Laien Schnupfsprüche ausgedacht, die nicht nur lustig, sondern auch fair sind. Es schnupfen und sprechen die Slam-Poetinnen und -Poeten Gina Walter, Valerio Moser, Sarah Altenaichinger, Sven Hirsbrunner und weitere.

Bunter Bändertanz
Um den Maibaum zu tanzen und dabei mit Bändern Muster zu flechten, ist im Baselbiet Tradition. Aber nicht nur hier – der Bändertanz ist in ganz Europa und auch in Südamerika beliebt. Der Bändertanz, organisiert und geleitet von Sarah Berger, der kantonalen Tanzleiterin der Trachtenvereinigung Baselland, macht unsere kulturelle Vielfalt und das lebendige Brauchtum erlebbar. Beim Tanz um den Maibaum mit wehenden Trachten aus verschiedenen Kulturen verbinden sich diese auf wunderschöne Weise.

Mit der Uraufführung des bunten Bändertanzes am Tag der lebendigen Traditionen wird das interkulturelle Projekt «Tracht lacht – Brauchtum verbindet», welches im Rahmen des ESAF 2022 entstand, fortgeführt. Das Projekt ist unterdessen zum Verein «Tanz der Kulturen» gewachsen, wird von Andrea Sulzer präsidiert und organisiert Angebote, die Tänze und Traditionen verschiedener Kulturen und Länder lebendig halten, harmonisch weiterentwickeln und erneuern.

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Moderation

Shqipe Sylejmani
Die Autorin und Kommunikationsfachfrau Shqipe Sylejmani wurde 1988 in Prishtina, Kosovo, geboren und lebt seit ihrem vierten Lebensjahr in der Schweiz. Sie studierte Journalismus und Kommunikation in Zürich und engagiert sich seit 2018 im Bereich der Kulturförderung als Präsidentin des Vereins «Kulturwerkstatt: Techno». In ihrem Erstlingswerk «Bürde & Segen» verarbeitete sie ihre Migrationserfahrungen. «Würde und Vergebung» ist die Fortsetzung, die von den Migrationswellen von Menschen aus Albanien in andere Länder erzählt.

Dominik Muheim
Dominik Muheim ist 1992 in Liestal geboren und in Reigoldswil aufgewachsen. Er ist Kabarettist, Schriftsteller und hat als Slampoet mehrere Schweizermeister-Titel geholt. Seit 2016 ist er mit seinem Bühnenpartner und Perkussionisten Sanjiv Channa in den Kleintheatern der Schweiz unterwegs. 2021 veröffentlichte er eine Geschichtensammlung und das Buch «Und was die Menschheit sonst noch zu bieten hat» mit Valerio Moser, welches es auch als Bühnenprogramm zu sehen gibt.